Österreichische Demenzstrategie

"Gut leben mit Demenz" ist der Titel der österreichischen Demenzstrategie. Sie wurde 2015 im Auftrag des Sozialministeriums erarbeitet. Die Demenzstrategie beinhaltet einen Orientierungsrahmen in Form von Wirkungsziele und Handlungsempfehlungen, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Die Demenzstrategie liegt auch in einfacher Sprache vor.

"Es soll sichergestellt werden, dass trotz der vorhandenen Beeinträchtigungen die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen so weit wie möglich gewährleistet ist. Dies ist unter anderem durch den Abbau von Ängsten und Vorurteilen in der Gesellschaft zu erreichen." (Österr. Demenzstrategie, Seite 11)

Bild von Joshua Earle aus Unsplash
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Vision
Das Steirische Modell



Die sieben Wirkungsziele, die Sie hier genauer nachlesen können, sind:

Wirkungsziel 1
Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen 


Soziale Isolation und Unverständnis für ihre Bedürfnisse belasten Menschen mit Demenz massiv. Wir kennen aus dem eigenen Leben, dass wir uns dort zuhause fühlen, wo wir verstanden werden, und wo wir so angenommen werden, wie wir sind.

Wirkungsziel 2
Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen


Wissen hilft, die Angst vor der Krankheit zu nehmen, zu erfahren, welche medizinischen und betreuerischen Möglichkeiten es gibt, und zu sehen, dass Vieles "trotzdem" noch möglich ist. Uns es trägt dazu bei, die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz besser zu verstehen, und der Krankheit das Tabu zu nehmen.

Wirkungsziel 3
Wissen und Kompetenz stärken


Angehörige und Personen im Sozial- bzw. Gesundheitswesen brauchen entsprechendes Wissen über Demenz, 

um mit Betroffenen sensibel und kompetent umgehen zu können. Mangelndes Wissen über die Bedürfnisse und Ressourcen von Menschen mit Demenz ist oft eine Quelle von Frust und Unverständnis.

Wirkungsziel 4
Rahmenbedingungen einheitlich gestalten


Leistungen innerhalb der Versorgungskette sollen bedarfsorientiert und aufeinander abgestimmt sein. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gehen oft viele leere Kilometer, weil Leistungen nicht kooperativ gestaltet sind, oder niederschwellig zugänglich sein.

Wirkungsziel 5
Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten


Kooperatives Verhalten und verbindende Strukturen sind wichtig, demenzgerechte Inhalte der Angebote sind es ebenso. Von der Gesundheitskompetenz bis hin zu Palliative Care sollen Angebote individuell und flexibel (auch für die Betreuung) gestaltet, unter Einbeziehung aller nötigen Bereiche, aufsuchend und leistbar sein.

Wirkungsziel 6
Betroffenenzentrierte Koordination und Kooperation ausbauen


Zielgerichtet zu den Informationen, die man gerade braucht, zu kommen, ist für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen entscheidend. Früherkennung, Diagnose, Beratung, Begleitung und Betreuung soll verständlich, bedürfnisorientiert und wohnortnahe unter Einbeziehung aller nötigen Bereiche organisiert werden und helfen, Tabus bei der Demenz aufzubrechen.

Wirkungsziel 7
Qualitätssicherung und -verbesserung durch Forschung

Individuelle Bedürfnisse zu achten und wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen trägt Beides dazu bei, die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen zu verbessern. Betroffene und die Öffentlichkeit sollen zeitgerecht und verständlich über wissenschaftliche Erkenntnisse informiert werden.